Näh dir eine Tasche aus Jeans
- mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung

 DIY-Anleitung von Michelle von “Swap It Kleidertausch”

Kreativ werden mit Upcycling

Deine Lieblingsjeans haben den Geist aufgegeben? Oft verschleißen Jeans im Schritt oder an den Knien oder bekommen dort sogar Löcher. Meist sind mindestens die Beinrückseiten aber noch gut erhalten. Zu schade zum wegschmeißen, oder? Michelle von “Swap It Kleidertausch” ist kreativ geworden und hat diese wunderschöne Tasche aus ihren Jeans genäht. Sehr beeindruckt haben wir sie gefragt, ob wir die Anleitung veröffentlichen dürfen und netterweise hat sie ja gesagt. Also: Viel Spaß beim Nachnähen! Und wenn ihr aus dem Saarland kommt, schaut unbedingt mal bei “Swap It Kleidertausch” vorbei! 🙂

Diese Materialien brauchst du:

  • Alte Jeans (ich habe 4 unterschiedliche Jeans genutzt)
  • 1 altes Hemd
  • Nähmaschine (und Overlock – falls vorhanden)
  • Passendes Garn
  • (Reißverschluss oder sonstige Applikationen falls gewünscht)
  • Ein altes Stück Pappe, aus der du dir eine quadratische Schablone mit den Maßen 11,5 x 11,5 cm zuschneidest.

1 Nachdem du alles bereitgelegt und die Pappe zugeschnitten hast, nimmst du dir die alten Jeans vor: Um dir die Arbeit später zu erleichtern, bügelst du sie alle erst einmal glatt. Danach schneidest du mit der Schablone insgesamt 40 Quadrate aus – für das hier zu sehende Muster habe ich je 10 Quadrate pro Jeans geschnitten.

2Sind alle Quadrate ausgeschnitten kannst du dir jetzt das Muster überlegen, welches die Tasche am Ende haben soll. Am besten legst du dir beide Seiten einmal wie gewünscht hin und machst dir ein Foto von dem Muster, um später nicht durcheinanderzukommen und Fehler einzubauen.

3 Ist dieser Schritt getan, geht es endlich ans Nähen. Wenn du eine Overlock-Nähmaschine besitzt, empfehle ich dringend, diese für das Zusammennähen der einzelnen Patchwork-Stücke zu nutzen. Falls du keine hast, ist das aber auch kein Problem! Die Stücke lassen sich auch sehr gut mit einem geraden Stich festnähen, damit es gut hält und einem Zickzack-Stich oder einem Fake-Overlock-Stich, sodass der Stoff nicht ausfranst.

Nähe zuerst zwei Stücke aneinander. Danach zwei doppelte und dann eine vollständige vierer Reihe an die darunter. Nähe lieber langsam und pass auf, dass alle Ecken sich treffen, damit das Ergebnis am Ende sauber aussieht.

4Hast du beide Seiten mit allen 20 Patchwork-Stücken zusammengenäht kannst du die beiden Seiten der Tasche an drei der vier Seiten zusammennähen.

Ist das erledigt, nimmst du die Ecken des Taschenbodens, klappst sie um und steppst die Ecken ab, um eine runde Bodenform zu erhalten.

5 Ist auch das erledigt, geht es los mit dem Futterstoff. Dazu brauchen wir das Männerhemd. Wir benötigen zwei Teile mit den Maßen 40 x 45 cm. Eine Seite lässt sich gut aus dem Rückenteil entnehmen. Die zweite Seite musst du gegebenenfalls aus Stoffstücken der Vorderteile und der Arme zusammennähen. Dass es zusammengenäht ist, wird am Ende keiner sehen, da das Futter der Tasche ja innen ist.

6 Zur Verschönerung kannst du vorher auch die Brusttasche des Hemdes abtrennen und ihn an eine Seite des Futterstoffes als praktisches Deko-Element an eine Seite des Futterstoffes wieder dransetzen. So musst du sie nicht wegwerfen oder zerschneiden und du kannst darin dein Handy, deine Kopfhörer oder andere kleine Teile griffbereit verstauen, wenn du die Tasche später nutzt. Zum Schluss nähst du auch drei der Seiten der beiden Futterstoff-Teile zusammen. (Wenn du ein eigenes Label und eine Tasche reinnähen willst, tust du das am besten, bevor du die beiden fertigen Seiten des Futterstoffes zusammengenäht hast.)

7 Nun solltest du die Patchworktasche für außen und die Futtertasche aus dem Hemd-Stoff für innen haben. Um beide Teile zusammen zu nähen, musst du sie auf links drehen (nicht-schöne Seite zu dir, also nach außen sichtbar).

Die erste Patch-Reihe der Patchworktasche klappst du jetzt um, so dass du die schöne Seite der Reihe sehen kannst. Daran befestigst du nun die Innentasche mit Klammern oder Stecknadeln. Vergiss nicht, eine Wendeöffnung zu lassen, um die Seiten später umdrehen zu können. Wenn du die Taschen rundherum angesteckt hast, kannst du sie mit der Overlock oder der Nähmaschine zusammennähen und danach wenden. Die Wendeöffnung schließt du im Anschluss wieder mit der Nähmaschine, indem du das Loch klappkantig zunähst.

Zum Schluss steppst du die oberste Reihe von oben einmal ab, damit nichts verrutschen kann.

8 Du bist so gut wie fertig! Was jetzt noch fehlt sind Henkel, damit du die Tasche auch wirklich tragen kannst! Ich habe hierzu 8 cm breite Streifen aus dem übrig gebliebenen Jeansstoff geschnitten, längs, rechts auf rechts zusammengeklappt und die Seiten festgenäht. Den langen Streifen habe ich dann mit einem langen Gegenstand (bei mir war es ein Essstäbchen) gewendet und die Seiten oben und unten auch zugenäht. Die Länge des Henkels kannst du selbst bestimmen, wie es dir am angenehmsten ist. Als Alternative zum Jeans-Henkel könntest du auch ein farblich passendes Gurt-Band verwenden oder eines aus Leder. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Die Henkel nähst du von oben an. Damit sie nicht so leicht ausreißen habe ich ein Rechteck mit einem X darauf gesteppt.

Die Tasche ist fertig! Wenn du möchtest, kannst du sie noch weiter verzieren mit verschiedenen Applikationen oder du könntest einen Reißverschluss einnähen, damit auch nichts rausfallen kann.

Dir hat diese Anleitung gefallen? Dann schau unbedingt mal bei “Swap It Kleidertausch” vorbei; dort teilt Michelle regelmäßig ihre kreativen Ideen! Wenn du die Tasche nachnähst, freuen wir uns natürlich auch auf ein Foto davon – tagge gerne @swapit.kleidertausch und @kleidertausch.de auf deinem Instagram-Foto 🙂

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